Scheinträchtigkeit – Symptome, Dauer & Therapie

Viele unkastrierte Hündinnen entwickeln einige Wochen nach ihrer Läufigkeit eine Scheinträchtigkeit. Erfahre hier, was typische Symptome dafür sind und wie du deiner Hündin am besten helfen kannst!

Scheinträchtigkeit beim Hund – Was ist das?

Scheinträchtigkeit, auch als Scheinschwangerschaft bekannt, ist ein hormonell bedingter Zustand, der vor allem bei nicht kastrierten Hündinnen auftritt. In dieser Phase verhalten sich die Hündinnen, als wären sie trächtig und würden Welpen aufziehen, obwohl dies nicht der Fall ist.

Diese Verhaltensänderung ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Hunde bzw. Wölfe im Rudel lebten und alle Hündinnen gemeinsam die Aufzucht der Welpen übernahmen. 

Obwohl es heute nicht mehr notwendig wäre, bleibt das Verhalten genetisch in unseren Haushunden verankert. Besonders kleinere Rassen sind häufiger von Scheinträchtigkeit betroffen als größere.

Wie lange nach der Läufigkeit tritt die Scheinträchtigkeit auf?

Etwa 3 bis 12 Wochen nach der Läufigkeit, also in dem Zeitraum, in dem die Hündin normalerweise Welpen erwarten würde, falls sie gedeckt worden wäre, tritt häufig eine Scheinträchtigkeit auf. Diese Phase dauert in der Regel zwei bis drei Wochen, kann jedoch in manchen Fällen auch länger anhalten.

Was sind typische Symptome einer Scheinträchtigkeit? 

Hier ist ein Überblick über typische Symptome, die auftreten können:

• Anschwellen der Milchleiste bis hin zu Milcheinschuss
• Trägheit
• verminderter Appetit
• Vermehrtes Rückzugsbedürfnis
• Nestbauverhalten, bei dem die Hündin Stofftiere oder ähnliche Objekte bemuttert

Die Symptome klingen in der Regel von selbst wieder ab, sobald sich der Hormonspiegel der Hündin wieder normalisiert hat.

Therapie – Kann Scheinschwangerschaft bei der Hündin behandelt werden?

Der Tierarzt kann in schweren Fällen Prolaktinhemmer verschreiben, die die Ausschüttung des Schwangerschaftshormons Prolaktin verhindern. Prolaktin ist für die hormonellen Veränderungen verantwortlich, die während einer Scheinträchtigkeit auftreten. 

In besonders schweren Fällen, wenn das Leben der Hündin und des Halters durch die Scheinträchtigkeit stark eingeschränkt wird, kann eine Kastration in Erwägung gezogen werden. Dies sollte jedoch nur als ultima ratio in Betracht gezogen werden, wenn keine anderen Maßnahmen zur Linderung der Symptome mehr helfen.

Scheinträchtigkeit bei der Hündin – Wie kann der Halter helfen?

Damit es nicht so weit kommen muss, kann aber auch der Halter einiges unternehmen, um seiner Hündin zu helfen:

• Körperliche und geistige Auslastung – Während einer Scheinträchtigkeit ist es wichtig, der Hündin viel Ablenkung zu bieten, zum Beispiel in Form von langen Spaziergängen und Spielstunden mit anderen Hunden.
• Unterbinde Nestbauverhalten – Achte darauf, dass deine Hündin sich nicht zu sehr in das Nestbauverhalten hineinsteigert und untersage ihr wenn nötig das Verhalten, um eine tiefere Verstrickung in ihre Symptome zu verhindern.
• CBD als natürliche Unterstützung – CBD kann unterstützend bei Scheinträchtigkeit gegeben werden, um das hormonelle Gleichgewicht der Hündin zu stärken und ihr allgemein zu helfen, entspannter zu bleiben.